Ökologie ist in Deutschland zu einem etablierten Thema in Politik und Wirtschaft geworden. Im Vergleich dazu hat die Umweltpolitik in Amerika eine geringe Bedeutung. Und trotzdem ist Amerika das Geburtsland von 'Landart' und 'Art In Nature'. Viele amerikanische Künstler arbeiten derzeit an umweltorientierten Kunstprojekten in Deutschland. Das geplante 'Art In Nature'-Projekt in New York versteht sich als Dialogprojekt zwischen einem amerikanischen und einem deutschen Künstler. Alan Sonfist ist als einer der Pioniere umweltorientierter Kunst in Amerika für ein solches Projekt geradezu prädestiniert. Peter F. Strauss gehört zur jüngeren Generation dieser Richtung in Deutschland. Beide Künstler wollen durch ihre Installationen im öffentlichen Raum vergessene Naturressourcen zurück ins Bewusstsein der Menschen bringen.

Manhattan ist eine vertikale Landschaft aus Stahl- und Betonarchitektur, deren künstliche 'grüne Lunge' der Central Park bildet. Urbanisation und Zivilisation sind hier so weit fortgeschritten, dass heute niemand mehr von der Wildheit des Untergrunds weiß, auf dem diese Stadt gebaut wurde. Bei Bauarbeiten kommt es des- wegen immer wieder zu Pannen. Bei den Ausschachtungsarbeiten für die Türme des World Trade Center in den 70er Jahren z.B. wurde versehentlich eine wasserführende Spalte im Granitboden getroffen. Immense Wassermengen überfluteten die Baugrube. In den 60er Jahren stieß man bei Sondierungsarbeiten für ein Kraftwerk am East River auf eine tiefe Kluft im Granit, die sich quer durch die Insel Manhattan zum Hudson River zieht. Der Standort für das Kraftwerk wurde daraufhin aufgegeben. Solche Vorfälle zeigen, wie sehr das Bewusstsein und das Wissen um die ursprünglichen Bodenstrukturen verloren gegangen sind.

Alan Sonfist und Peter F. Strauss haben sich auf Spurensuche nach den verborgenen Ökosystemen Manhattans gemacht.